Inhaltsbeschreibung

Die Meistersinger von Nürnberg

1. Akt

Es ist der Tag vor dem Johannistag. Eva Pogner – die Tochter des Goldschmieds – wohnt mit ihrer Amme – Magdalena – einem Gottesdienst in der Katharinenkirche zu Nürnberg bei. Der Ritter – Walther von Stolzing – kommt während des Dienstes plötzlich herein und versucht sich den Beiden bemerkbar zu machen. Dies gelingt zwar, doch muss er bis zum Schluss warten, dann drängt er ungestüm zu Ihnen. Er will unbedingt wissen, ob Eva schon Braut ist.

Den Damen, besonders der Amme, ist das hier vor den Leuten sehr peinlich, und man versucht auszuweichen. Immerhin erfährt Walther, dass am nächsten Tage die Meistersinger zusammenkommen und einen Werbgesang veranstalten, bei dem Eva als Preis steht.

David – ein Lehrbub – erscheint in der Kirche, um das Gemerk zu richten für eine heute stattfindende Freiung. Da Walther etwas konsterniert da steht, gibt ihm Magdalena den Rat, sich von David in die Meisterkunst einführen zu lassen.

David merkt sogleich, dass Walther noch nie vor einem Singgericht gewesen und von der Meisterkunst keine Ahnung hat. Er gibt ihm einen Überblick über die Regeln und Schwierigkeiten, dass es ungeheuer viele „Weisen“ gibt, die entsprechend eingesetzt werden können. Erst ist alles theoretisch zu lernen und dann in die Praxis umzusetzen, immer unter Beachtung von unzähligen Regeln. Es gibt dann verschiedene Prüfungen, wo man schlussendlich zum Meister aufsteigen kann. Die Prüfungen werden vom Merker überwacht.

Der Ritter ist völlig durcheinander von dem „endlosen Tönegeleis“, doch ist er entschlossen, Eva zu erringen.

Er begibt sich in die Singschul‘ zu seinem Gönner, Goldschmied Pogner. Hier treffen gerade alle Meistersinger zusammen. Walther bittet diesen, ihn in die Schule aufzunehmen. Pogner will es den anderen vorschlagen. Doch zuerst setzt er alle Meister von seinem Plan in Kenntnis, seine Tochter Eva mit all‘ seinem Gut als Preis für den Sieger des morgigen Wettgesanges auszusetzen. Eva soll jedoch das letzte Wort haben, d. h., sie kann den Sieger ablehnen, darf dann aber keinen anderen mehr wählen.

Die Meister sind zunächst ob der Großzügigkeit ihres Kollegen sehr erfreut, decken sogleich aber auch einige Schwierigkeiten auf. Letztendlich stimmen aber alle zu.

Da keiner zur angesetzten Freiung erschienen ist, stellt Pogner Walther von Stolzing vor, der hier um Meisterehre bitten möchte. Nachdem Herkunft, Lehrer und Schule geklärt sind, wird Walther gebeten, ein Meisterlied vorzutragen.

Meister Beckmesser fungiert als Merker und verschwindet dazu hinter einem Vorhang und Meister Kothner trägt die Richtlinien der Tabulatur vor. Walther soll zu seinem Vortrag nach Brauch der Schul‘ im Singestuhl platznehmen, was dieser sehr widerwillig tut.

Sein Vortrag wird vom Merker mit einer Tafel voller Fehler honoriert und die Meister brechen daraufhin in Gelächter aus. Ihre Regeln wollten nicht so recht auf das Lied Walthers passen. Meister Hans Sachs versuchte als Einziger, Walthers Lied in ein besseres Licht zu rücken, das rief aber widerum den Merker auf den Plan, der sich jetzt wegen seinem schlechten Schuhwerk an Sachs, den Schuster wandte.

Walther versuchte noch, eine weitere Strophe zu präsentieren, was die Meister, und besonders Beckmesser, mit immer größerem Widerspruch quittierten. Als dann auch noch die Lehrbuben mit lautem Gesang durch die Szenerie tanzen und schließlich sogar den Singestuhl erfassen, ist das Durcheinander perfekt und der Vorhang fällt.

2. Akt

Magdalena will sich bei David nach dem Ritter erkundigen und bringt ihm dabei einen Korb mit leckeren Sachen mit. Als sie aber von dem Debakel in der Singschul‘ erfährt, nimmt sie den Korb wieder und geht mit trostlosen Gebärden zurück ins Haus. Die Lehrbuben sehen das und beginnen ihn zu hänseln. Als er wütend dreinschlagen will, erwischt ihn gerade Sachs und streicht ihm dafür die heutige Singstunde.

Auch Eva erfährt von ihrem Vater, dem Goldschmied, dass der Junker versungen hat. In ihrer Not geht sie zu Sachs, von dem sie sich Aufklärung und Hilfe verspricht.

Dieser hat gerade vor seiner Türe seine Schusterbank von David hinstellen lassen, um Beckmessers Schuhe noch bis morgen zu richten. Er versinkt jedoch erst in Betrachtungen des heutigen Tages, des Geschehens in der Singschul‘. Er fand das Lied des Junkers gar nicht übel.

Als Eva auftaucht und in ihn dringen will, berichtet ihr Sachs von dem Ritter. Dass dieser nämlich als Meister geboren ist, dadurch aber unter „Meistern“ den schlimmsten Stand hat. Alle fühlten sich so klein, auch Sachs, deswegen will ihm keiner Freund sein.

Eva enttäuscht und zornig, sagt Meister Sachs die Meinung und stürmt nach Hause. Dort wird ihr offeriert, dass gleich Beckmesser erscheinen wird, um ihr ein Ständchen darzubringen. Dazu soll sie sich oben an ihrem Fenster zeigen! Als sie gerade mit Magdalena berät, wie sie sich Beckmesser’s entladen könnten, steht plötzlich Walther vor ihr und berichtet wütend von dem Unverständnis der Meister bei seinem Vortrag. Er sieht jetzt nur noch eine Chance Eva zu gewinnen – er muss sie entführen.

Da gerade der Nachtwächter erscheint, wird Eva von Magdalena ins Haus gezogen. Einige Augenblicke später erscheint sie wieder, aber als Magdalena verkleidet – bereit zur Flucht!

Sachs hat jedoch mitbekommen, was da geplant wird und ehe sich die beiden Fluchtwilligen entscheiden, welcher Weg am besten einzuschlagen ist, erscheint Beckmesser. In weiser Voraussicht hat Eva Magdalena bestimmt, für sie sich ans Fenster zu setzen, um den Vortrag entgegenzunehmen.

Als Beckmesser gerade anfangen will zu singen, beginnt Sachs plötzlich mit seiner Arbeit – er singt laut und haut kräftig auf den Leisten. Die beiden geraten in Streit, jeder pocht auf die unbedingte Notwendigkeit, gerade jetzt sein Tagwerk vollbringen zu müssen. Nach einigem hin und her einigen sich die beiden schließlich darauf: Beckmesser darf sein Lied vortragen, aber nur wenn Sachs als Merker fungieren darf und zwar mit dem Hammer auf den Leisten.

Beckmesser’s unvollkommener Vortrag wird natürlich von Sachs akribisch „beklopft“, sodass ersterer bald ganz aus dem Rhythmus gebracht wird und stocksauer ist.

Durch den Lärm, den die beiden verursachen, schaut zunächst David aus dem Fenster. Er sieht Magdalena, die von Beckmesser ein Ständchen erhält und wird darob eifersüchtig. Er macht sich auf, Beckmesser das Fell zu gerben.

Immer mehr Nachbarn schauen aus dem Fenster und wollen ihre Ruhe. Es ist Schlafenszeit! Als das nichts fruchtet, erscheinen etliche in Nachthemden auf der Gasse. Erst sehen sie den beiden Liebhabern zu, bald kommt es aber zu einer Massenschlägerei, einem Tumult, bei dem sich schließlich die gesamten Zünfte untereinander prügeln.

Dieses Durcheinander wollen Walther und Eva endlich zu ihrer Flucht nutzen, doch Sachs zieht Walther in sein Haus und Jungfer Lene schiebt Eva ihrem Vater entgegen, der sie schnell ins Haus zieht.

Der Nachtwächter beendet das ganze Spektakel!

3. Akt

David, mit einem gefüllten Korbe von Magdalena, ist unterwegs zu Hans Sachs. Er trifft diesen tief versunken, lesend in einem Folianten, an. Eigentlich ist der Korb gedacht zum Namenstag des Meisters, denn es ist Johannistag – an der Pegnitz hieß der „Hans“. Als er jedoch aus seiner Versunkenheit auftaucht, gibt er David den Korb zurück, er solle es für sich nehmen.

Als Meister Sachs wieder allein ist, grübelt er weiter: Warum sind die Menschen so? Wozu das alles? Alles scheint Wahn zu sein! Er steht darüber und versucht an den Fäden zu ziehen, die die Menschen fesseln.

Walther, der bei ihm genächtigt hat, kommt herein und erzählt von einem wunderschönen Traum, den er gerade gehabt hat. Sachs möchte ihn hören, doch Walther wagt ihn kaum zu denken, da er sonst verwischt würde. Schließlich lässt er sich doch überreden und fasst den Traum in ein Lied. Sachs ist begeistert, doch als der Junker zu den zwei Strophen noch eine dritte dichten soll, platzt ihm der Kragen. Er kann nicht nachvollziehen, dass Das, was in ihm lebt, in tote Buchstaben gegossen werden soll, er sieht keinen Nutzen darin! Sachs hat alles aufgeschrieben und bittet Walther, sich jetzt für das Johannisfest anzukleiden.

Inzwischen kommt Beckmesser in die leere Schusterstube. Er ist schon schön aufgeputzt, aber trotzdem von der gestrigen Prügelei noch arg lädiert. Er findet das aufgeschriebene Gedicht und hält es natürlich für ein Werbelied von Sachs. Er ist irritiert, da ihm der Schuster gesagt hat, er werde nicht um Eva werben. Vorsichtshalber steckt er es ein.

Als dieser hereinkommt, lässt Beckmesser, der Stadtschreiber, erst einmal seine ganze angestaute Wut über den gestrigen Vorfall heraus und will Sachs ganz sicher beim Werbelied aus dem Takt bringen. Sachs beteuert ihm, nicht zu werben und schenkt ihm schließlich das Gedicht. Beckmesser ist hocherfreut über das Lied von Sachs, alle Feindschaft ist vergessen und er tanzt aus der Türe. Jetzt, glaubt er, kann nichts mehr schiefgehen.

Eva kommt herein und klagt, dass sie „der Schuh drückt“. Sachs untersucht die Sache, kann aber nichts finden. Als plötzlich Walther hereintritt, blicken er und Eva sich wie gebannt an. Sachs versteht im Handumdrehen, dass er hier keine Rolle spielt und beklagt sein Schusterleben. Immer noch auf Eva gebannt, singt Walther sein Meisterlied. Dann versucht Eva, den Schuster zu trösten, da er es ja war, der sie großgezogen hat. Nur ihm wäre sie zugetan, wenn sie jetzt nicht erwählt worden wäre.

Als auch noch David und Lene kommen, singen sie gemeinsam ein Tauflied zur Geburt der neuen Weise: Der seligen Morgentraumdeut-Weise.

Anschließend gehen alle zum Fest. Die Schuster, die Schneider, die Bäcker, die Lehrbuben und das ganze Volk sind versammelt in einem lustigen, bunten Treiben, um dem Werben der Meistersinger beizuwohnen.

Beckmesser ist gar nicht wohl, er kommt mit dem Lied nicht klar. Aber er baut auf Sachs. Da er der Älteste ist, darf er anfangen. Text und Melodie sind allerdings völlig entstellt und letztendlich wird er von allen ausgelacht. In seiner Not schiebt er alles auf Sachs, da es dessen Lied ist, wie er meint.

Verwunderung bei den Meistern und beim Volk, da Sachs ein hohes Ansehen genießt. Dieser muss sich nun verteidigen und ruft Walther auf den Plan. Plötzlich ist das Lied ein „ander Ding'“, wie die Meistersinger bemerken. Der Ritter wird gefeiert und zum Sieger erklärt. Meister Pogner will ihn sofort in die Meistergilde aufnehmen, aber Walther lehnt erschrocken ab. Er will ohne Meister selig sein!

Hans Sachs führt ihm daraufhin den Wert der Meistersinger vor Augen, die letztendlich den Gewinn von Elsa ihm ermöglicht haben. Er hängt ihm die Meister-Kette um und wird vom ganzen Volk begeistert gefeiert.